Orlando di Lasso
An dem Ort, an dem heute das sog. "Orlandohaus" steht (eigentlich inzwischen der Orlando"block") befand sich das private Wohnhaus von Orlando di Lasso. Natürlich hatte es damals einen anderen Stil, konkrete Darstellungen gibt es aber nicht mehr. Es ist jedoch überliefert, dass der Herzog gerne mal bei seinem Hofkapellmeister im Garten das eine oder andere Glas Wein (in Anbetracht des in unmittelbarer Nähe gelegenen Hofbräuhauses interessant) getrunken haben soll.
Das Orlandohaus war das erste selbsttragende Stahlbetongebäude Münchens (soweit einer der Erben des Erbauers, mit dem ich noch persönlichen Kontakt hatte), und hat viele unterschiedliche Zeiten erlebt. Obwohl es sich um ein altes Gebäude handelt, ist einer der Vorzüge dieser Bauweise, dass es keine "durchängenden Decken" gibt, die viele Altbauten auszeichnen.
Die Kaufmannsfamilie Barmbichler betrieb einen sog. Kolonialwarenhandel. Im Erdgeschoss gab es damals das "Wiener Kaffeehaus Orlando di Lasso", ein Cafe im bekannten Wiener Stil. Noch heute ist das Restaurant üppig mit vergoldetem Stuck und vielen Spiegeln verziert. In den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts wurde der Orlando-Block (also auch die umfassenden Gebäude) sehr aufwändig durch die aktuelle Eigentümerin, die Messerschmitt-Stiftung restauriert. Lesenswert hierzu ist das Buch "Der Orlandoblock am Münchner Platzl" von Cornelia Oelwein mit einem Vorwort von Dr. Ritter von Srbik.